Erlangen, August 1706 Die alte Stadt durchwabert Sommerhitze,und Grummetduft steigt aus den Regnitzauen. Der Türmer döst auf seinem hohen Sitze. So wird er weder Feind noch Feuer schauen. Der Kronenwirt brennt süßen Muskateller. Da hört man auf der Gasse: Feuer! Feuer! Schon brennt der Schuppen, Stall und auch die Scheuer. Die Lohe rast und wütet immer schneller. Vermählt sind Brandgewölk und Sonnengluten, und Haus um Haus erliegt den Funkenfluten. Verzweifelt müht man sich um Vieh und Habe. Das Feuerhorn verstummt, das Rathaus lodert. Noch nachts die matte Flamme glost und modert. In mildem Glühen geht die Stadt zu Grabe. |
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Autor: Wolfgang Appell |
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Entlaskeller Septembersonnenstrahlen streichendurch die Kastanien, Linden, Eichen und preisen Bier und Bratwurstdunst als fast die schönste Lebenskunst. Drum Mittel-Zwischen-Oberfranken bis zum September, laut oder still, dem Herrgott für die Keller danken bei jedem Schluck sie seit April. Sitz sinnend ich im Entlas-Keller, hatt´ Klöß und Knöchla auf dem Teller, schau' Schneckla an, trink Zwickelbier, dann will ich nie mehr weg von hier. Selig zieh' ich an der Zigar, träum' vom April im nächsten Jahr. |
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